SCW-Schwimmtalent Isabella trotzt dem Heimweh
WIESBADEN - Ihr größter Traum ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen. Um ihr großes Ziel zu erreichen, bringt Isabella Prehn viele Opfer. Eins davon ist der Umzug vom heimischen Birkenfeld bei Pforzheim nach Wiesbaden – mit gerade einmal 16 Jahren! 180 Kilometer liegen nun seit dem Sommer zwischen Isabella und ihrer Familie. „Das war schon eine krasse Umstellung, weil ich ein richtiger Familienmensch bin. Ich hatte auch Heimweh, aber mittlerweile passt es ganz gut“, berichtet die Schwimmerin, die in einer Studenten-WG wohnt. Beim SC Wiesbaden hat sie sportlich eine neue Heimat gefunden. „Es war der richtige Schritt. Ich bin froh, dass ich hier bin. Ich habe hier super Bedingungen“, erklärt die Gymnasiastin.
Schon im Morgengrauen zieht sie ihre Bahnen. Dazu kommt die Talentförderung in der Elly-Heuss-Schule. Nach dem Unterricht ist dann täglich Training. Oft fällt die 16-Jährige erschöpft ins Bett. „Natürlich gibt es auch mal Tage, da macht es keinen Spaß“, gibt sie zu. Doch Isabella hat eine enorme Selbstdisziplin. Anders könnte sie den Alltag auch kaum bewältigen. Training, Schule und Haushalt müssen koordiniert werden. Die Eltern unterstützen sie dabei aus der Ferne. Bei ihren wenigen Heimfahrten ist die Schmutzwäsche schon mal mit im Gepäck, auf der Rückfahrt in die hessische Landeshauptstadt dann zusätzlich die ein oder andere Leckerei von daheim. „Meine Mama kocht viel vor und gibt es mir mit. Das brauche ich dann abends nur aus dem Frost zu nehmen“, sagt Isabella, die in der Grundschule schwimmen gelernt hat und so viel Spaß dabei hatte, dass sie in den Verein in Pforzheim eingetreten ist. Ihre Paradedisziplin ist Delphin. Dort schwimmt sie vor allem die 100 und 200 Meter sehr erfolgreich, wurde unter anderem süddeutsche Meisterin über 100 Meter und war auf beiden Strecken im Finale der Deutschen Jahrgangsmeisterschaften.
In den anderen Schwimmarten hat sie Reserven, an denen sie in Wiesbaden hart arbeitet. „Brust geht gar nicht, Kraul und Rücken sind soweit okay“, sagt Isabella. Beim SC trainiert sie verstärkt auf den Lagen und ist dabei, die Technik im Delphin umzustellen. „Das wird immer besser. Ich versuche, beim Delphin vor zu schwimmen, bei Rücken dranzubleiben, bei Brust nicht zu viel zu verlieren und dann beim Kraul nochmal alles zu geben“, sagt das Talent, das den ehemaligen US-amerikanischen Schwimmstar Michael Phelps sowie die Schwedin Sarah Sjöström als Vorbilder hat. „Mir hat man immer gesagt, dass ich sehr schön und sauber schwimme. Jetzt muss ich nur noch meine enorme Kraft ins Wasser bringen“, sagt Isabella.
Ein Podestplatz bei den Jahrgangsmeisterschaften
In der aktuellen Saison strebt das selbstbewusste und intelligente Mädchen bei den Jahrgangsmeisterschaften einen Podestplatz und die erneute Teilnahme bei den offenen deutschen Titelkämpfen an. Die Verwirklichung des Olympiatraums soll später folgen. „Ich stelle den Schwimmsport über alles. Deswegen bin ich nach Wiesbaden gekommen. Aber natürlich muss die Schule auch laufen. Ich weiß auch nicht, wie sich mein Körper entwickelt und es dann weitergeht. Aber Olympia wäre mega“, sagt Isabella. Vielleicht 2024 in Paris?