Rassismus-Vorwürfe: Spvgg. Selzen würde Namen an Mainz 05 geben
Nach dem mutmaßlichen Rassismus-Vorfall beim Fußball-Test des FSV Mainz 05 gegen die FuPa Allstars nennt der betroffene Klub sein weiteres Vorgehen. Gemeldet haben sich weitere Augenzeugen.
Von Tobias Goldbrunner
Leitung Sport
Eine Szene des Spiels: Mainz-05-Talent Oscar Schönfelder (Mitte) nimmt es mit Serdal Günes (li.) und Stephan Bröker auf.
(Archivfoto: hbz/ Stefan Sämmer)
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MAINZ - Kam es während des Testspiels des FSV Mainz 05 gegen die FuPa-Allstars tatsächlich zu rassistischen Beleidigungen? Am Montag meldeten sich weitere Augenzeugen, die nach eigenen Angaben in der Nähe der stark alkoholisierten Gruppe, die Spieler des Fußball-Bundesligisten beschimpft haben sollen, gesessen haben. Zwei Augenzeugen berichten, sie hätten gehört, wie sich die beschuldigten Männer beim Einlaufen an dunkelhäutige 05-Profis gerichtet haben sollen. Unter anderem mit den Worten: „Soll ich euch noch ein paar Bananen holen, Jungs?“
Die Gruppe fiel vielen Zuschauern am Samstag unangenehm auf, auch frauenfeindliche Äußerungen sollen zu hören gewesen sein. Der Mainzer Trainer Sandro Schwarz war kurz vor Anpfiff auf die Tribüne gegangen, hatte die Männer gerügt.
Der FSV erklärte am Montag, dass man weiter intensiv an der Aufklärung der Vorfälle arbeite. Die 05er stehen diesbezüglich im engen Austausch mit der Spvgg. Selzen. „Wir haben direkt am Montag telefoniert, wollen den Sachverhalt unbedingt klären“, betonte Herbert Fichtelberger, Vorsitzender des Fußball-Klubs aus der B-Klasse Mainz-Bingen. Die Gruppe betrunkener Männer hatte im Stadion T-Shirts mit dem Vereinsnamen getragen. Fichtelberger wies noch einmal darauf hin, dass die Männer das Spiel privat besucht hätten.
Der Verein werde alles tun, „um für Gerechtigkeit zu sorgen. Es soll tatsächlich zu Beleidigungen gekommen sein. Inwiefern diese rassistisch waren, können wir noch nicht beurteilen“. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, werde man den 05ern die Namen der mutmaßlichen Chaoten nennen. Der FSV erwägt, juristische Schritte einzuleiten. „Wir würden ebenfalls Konsequenzen ziehen, die entsprechenden Mitglieder aus unserem Verein ausschließen“, so Fichtelberger. Am Sonntag hätten die Spieler zunächst erklärt, sie hätten sich nur über „Bananenflanken“ geäußert.
Die Spvgg. will zudem am ersten Spieltag gegen den SC Moguntia 1896 Mainz (10. August) ein Zeichen gegen Rassismus setzen: „Wir haben den 05ern vorgeschlagen, zum Beispiel gemeinsam mit Bannern auf den Rasen zu gehen.“