Mit einem Gläschen Wein oder selbst gemachter Maibowle lässt sich der kühle Wind gleich besser aushalten, finden Oberbürgermeister Sven Gerich, Bürgerreferent Carl-Michael Baum, der Lokalchef von Wiesbadener Kurier und Wiesbadener Tagblatt, Olaf Streubig, Michaela Luster und Annalina Döbele von VorOrt, Holger Elze, Sprecher von Eswe Verkehr, und Ortsvorsteherin Anita Hebenstreit (von links).
(Foto: Barbara Yurtöven)
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IGSTADT - Der schlechte Zustand des Bahnhaltepunkts, zugeparkte Straßen und das noch nicht fertiggestellte Lindenplätzchen waren einige der Themen bei VorOrt auf Tour. Rund 60 Igstadterinnen und Igstadter kamen zum Stand der AG Weinstand an der Kirche, um mit Oberbürgermeister Sven Gerich, Verkehrsdezernent Andreas Kowol und Holger Elze von Eswe Verkehr zu diskutieren.
Von Michaela Luster
Die Veranstaltung begann ein wenig anders als gewohnt, denn Ortsvorsteherin Anita Hebenstreit (SPD) hatte darum gebeten, ein paar Worte zur Begrüßung sagen zu dürfen. Sie freute sich, dass Oberbürgermeister Sven Gerich (SPD) vor der Wahl, bei der er bekanntlich nicht mehr antritt, noch einmal in Igstadt zu Gast war. Dem kalten Wind zum Trotz ging es dann aber Schlag auf Schlag mit den Fragen.
„Wir beschäftigen uns schon seit 20 Jahren mit dem Zustand des Bahnhofs – leider mit wenig Erfolg“, bedauerte Harald Joder, stellvertretender Ortsbeiratsvorsitzender (CDU). Von der Deutschen Bahn bekomme man keine Antwort auf Schreiben. „Wie kann die Stadt auf die Bahn einwirken?“, fragte der Leiter der Lokalredaktion von Wiesbadener Kurier und Wiesbadener Tagblatt, Olaf Streubig, Oberbürgermeister Gerich. „Es ist wirklich sehr schwierig mit der Bahn“, bestätigte Gerich. „Ich kann nachvollziehen, dass Ihr Euch hier in Igstadt gefrustet und demotiviert fühlt.“ Er versprach aber, dass es noch einmal einen Ortstermin geben wird. Wie gerufen kam in diesem Moment Verkehrs- und Umweltdezernent Andreas Kowol (Grüne) leicht verspätet mit dem Fahrrad an („Es ist zwar ein E-Bike, aber das Akku war leer.“).
„Wir haben noch vor der Sommerpause einen Termin mit Vertretern der Bahn, um über alle wichtigen Themen zu reden“, kündigte Kowol an. „Wir sind guter Dinge, aber es dauert halt alles sehr lange.“ Und dabei seien manche Dinge wie etwa die Beleuchtung auf dem Weg zum Bahnhof einfach zu beheben, ergänzte Ortsvorsteherin Hebenstreit.
Eva Ragosch macht sich Sorgen wegen des Trampelpfads zwischen Gärten, der als Abkürzung zum Bahnhof führt. Manche Eltern würden sogar ihren Kindern erlauben, diesen unsicheren Weg zu benutzen. Kowol warb um Verständnis, dass sich die Stadt nicht um alles kümmern könne. Dieser Weg sei aber schon seit vielen Jahren Thema, entgegnete Siegfried Klaas: „Es ist unmöglich, dass das nicht behoben wird.“
„Was wollen Sie gegen den zunehmenden Verkehr tun?“, schnitt Horst Lind ein neues Thema an. „Die Straßen sind zugeparkt, sogar mit dem Fahrrad kommt man kaum noch durch.“ Da wollte Kowol in Igstadt „kein drängendes Thema“ erkennen, „aber wir führen mit Augenmaß Kontrollen durch“.
Oliver Weiß, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Igstadter Ortsvereine, wollte wissen, wie es mit dem neu gestalteten Lindenplätzchen weitergeht: „Wir vermissen noch die alten Bänke. Jemand hat sie während der Baumaßnahmen so gut versteckt, dass sie nicht mehr zu finden sind.“ Die Arbeiten seien im Zeitplan, sagte Gerich. Der Platz solle vor der Kerb im Juni fertig sein. „Wir hoffen, dass die Bänke noch irgendwo beim Bauhof auftauchen. Sonst müssen eben Neue her.“ Zurzeit werden noch der Lennedisch und das Kriegerdenkmal restauriert. „Die sollen auch bis zum 6. Juni fertig sein“, ergänzte Michael Weidenfeller, der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Igstadt. Wegen des Zauns, der Beete und des Rückbaus der Rampe sei man noch in Verhandlungen mit dem Grünflächenamt.