„Honduras“ oder „Nicaragua“: Im Café Hepa kann man sich die Komponenten auch einzeln selbst zusammenstellen.
(Foto: Julia Anderton)
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WIESBADEN - Auch wenn es morgens meist schnell gehen muss, sollte man auf eine Mahlzeit als Start in den Tag nicht verzichten: Ein Frühstück liefert Energie für den ganzen Tag, schützt vor Heißhungerattacken und stärkt die Konzentrationsfähigkeit. Und weil eine Schüssel Haferschleim, Fruchtmüsli, ein Brot mit Marmelade oder Käse zwar durchaus lecker und gesund sind, auf Dauer aber auch nicht allzu aufregend, darf man den Tag ab und an auch mal außerhalb der eigenen vier Wände beginnen – und genau das machen wir an diesem Morgen im Hepa-Café in der Kleinen Schwalbacher Straße.
Bis 14 Uhr locken dort täglich Frühstücksvarianten mit verheißungsvollen Namen wie „Italien“, „Brasilien“ und „Nicaragua“, alternativ locken belegte Brötchen. Von Salami bis Lachs, Frischkäse bis Schokoladencreme für den kleinen oder individuellen Hunger, kann man einzeln bestellen. Ich entscheide mich für das Frühstück „Honduras“, das im französischen Stil Croissant, Erdbeermarmelade und Butter für mich bereithält; dazu bestelle ich separat ein gekochtes Ei zu 90 Cent und später auch noch ein Brötchen für 80 Cent.
Mit Gurkenscheiben angerichteter Käse
Meine Freundin entscheidet sich mit einem Müsli mit Joghurt und Obst zu sechs Euro für die gesunde Variante. Dazu gibt es ein Brötchen und einen Teller mit Camembertstreifen, der hübsch angerichtet mit einer saftigen Gemüsebeilage in Form von Gurkenscheiben und geviertelten Tomaten serviert wird.
ÖFFNUNGSZEITEN
Hepa-Café, Kleine Schwalbacher Straße 14, Telefonnummer 0611 - 34 13 29 70.
Öffnungszeiten: montags bis samstags von 9 bis 18 Uhr, sonntags geschlossen. Barrierefreier Zugang.
Internet: www.hepakaffee.de
Auch der Rest steht schnell auf dem Tisch, ein Hingucker ist das großzügig mit Trauben, Blaubeeren, Melonen und Himbeeren dekorierte Müsli. Die Optik trügt nicht, alles schmeckt genauso frisch, wie es auf dem Teller daherkommt. Einziger Wermutstropfen ist die dürftige Brötchenvielfalt – wir hätten beide anstatt der hellen Weizenvariante lieber ein dunkles Brötchen oder eine Alternative mit Körnern gegessen.
Da die Rösterei Hepa-Kaffee seit über 70 Jahren in Wiesbaden Kaffee produziert, nehmen die Sorten freilich nicht nur im angrenzenden Ladenlokal, sondern auch auf der Café-Karte mit milden bis kräftigen Varianten etwa aus Kolumbien, Panama oder Jamaica einen prominenten Platz ein. Wir genießen beide stattdessen einen aromatischen Milchkaffee zu je 3,20 Euro, der uns mit einer behutsamen Dosis Koffein versorgt – perfekt zum endgültigen Wachwerden.
Aus den Boxen ertönt leise Popmusik, das Ambiente mit einem Dutzend Holztische und Lederbänken, historischen Lampen und dem berühmten Knoblauchkönig als Bild an der Wand ist sehr behaglich, zumal der Blick nach draußen dauertrübes Regenwetter zeigt.
Der Bedienung schlagen die Schauer offenbar nicht auf die Stimmung, sie ist schnell und freundlich. Und der Blick auf die Rechnung zeigt, dass sie auch im Sinne des Gastes mitdenkt: Weil ich nicht den in der „Honduras“-Kombination vorgesehenen Kaffee bestellt habe, sondern den besagten Milchkaffee, hat sie in Eigenregie Croissant und Aufstriche separat gelistet, was mich am Ende einige Cent günstiger kommt.