Donnerstag,
18.07.2019 - 03:00
3 min
Der Geschmack von Hawaii
Von Martina Meisl

„Sushi in der Suppenschale“: Adriano Battaglia (links) und Leander Rubrecht servieren eine Chicken Teriyaki Sushi Bowl. (Foto: Jörg Halisch)
WIESBADEN - Monatelang war es angekündigt, im Juni hat das „Babe“ schließlich eröffnet: Die kleine hawaiianische Beach Bar in der Bahnhofstraße ist eine neue Adresse für leichte Küche und mit dem angeschlossenen „Collectors Room“ auch ein Ort für Kunst und Kunstinteressierte. Mit Leander Rubrecht, Adriano Battaglia und Andreas Cortina haben sich drei Macher aus der Galerie- und der Gastronomieszene zusammengetan. Die Speisekarte der Bar ist bewusst übersichtlich gehalten, es gibt vier verschiedene „Poké Bowls“ – zwei davon vegan – und zum Nachtisch Brownies und Bananenbrot. „Poké Bowls sind das hawaiianische Nationalgericht“, erklärt Adriano Battaglia, der zusammen mit Andreas Cortina für den gastronomischen Part des Projekts verantwortlich ist.
Ursprünglich ein Fischsalat und eigentlich ein „Arme-Leute-Essen“, hat es sich unter dem Einfluss der eingewanderten Japaner zu einem „Sushi in der Suppenschale“ weiterentwickelt. Dem japanischen Einfluss verdanken sich Zutaten wie Sushi-Reis, Edamame (unreife Sojabohnen), roher Lachs, Teriyaki-Huhn oder Avocado und gewürzt wird ebenfalls sehr asiatisch, etwa mit Sojasoße, Ingwer und Sesamöl. Ganz stilecht isst man die Poké Bowls übrigens mit Stäbchen.
Vor allem eine Tagesbar, aber „Apero-Abende“ in Planung
„Wir kaufen so regional und nachhaltig ein wie möglich“, betont Battaglia, der als Kind einer Wiesbadener Gastronomenfamilie „in Papas Küche großgeworden“ ist. Das fängt bei lokalen Lieferanten an und hört bei kompostierbaren Gabeln fürs Take-away noch längst nicht auf. Die Idee für das kleine Restaurant ist nach und nach entstanden. Anfangs habe er lediglich einen Kunstraum für seine eigene Sammlung gebraucht, erzählt Leander Rubrecht, der die Galerie Rubrechtcontemporary betreibt. „Zu Hause stapelt es sich und ich bin kein Fan vom Einlagern. Die Bilder sollen der Öffentlichkeit zugänglich sein.“ Der neue Anbau im Hinterhof mit den hohen Wänden erschien ihm dafür ideal. Dort hängen jetzt seine Bilder und dort will er Kunstschaffende und Sammlerkollegen für gemeinsame Projekte an einen Tisch bringen – am besten bei Speis und Trank. Passenderweise war im vorderen Raum noch Platz für eine kleine Bar. Adriano Battaglia, mit dem er seit zehn Jahren befreundet ist, überzeugte ihn sofort von seinem hawaiianischen Gastronomiekonzept, das neben dem typischen Geschmack auch lockere Hippie-Atmosphäre und ein Freiheitsgefühl wie beim Surfen transportieren will. „Die völlige Freiheit auf dem Board und in der Kunst, das ist ein schöner Zusammenhang“, findet Rubrecht.
DATEN UND FAKTEN
Babe – art eat love, Bahnhofstraße 11, 65185 Wiesbaden, www.facebook.com/babewiesbaden.
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 12 bis 20 Uhr, sonn- und feiertags geschlossen.
Preise: Alle regulären Poké Bowls kosten 12,80 Euro.
Sitzplätze: innen 16, vor der Tür sechs.
Sonstiges: Kartenzahlung möglich, nicht barrierefrei.
Gruß aus der Küche
In unserer Serie „Dippegucken“ stellen wir Restaurants und die Menschen dahinter vor. Als „Gruß aus der Küche“ schreiben die Gesprächspartner für unsere Leser ein Rezept auf. Adriano Battaglia vom „Babe“ empfiehlt die Salmon Poké Bowl (mit Lachs):
Zutaten für eine Portion: 2 Handvoll gekochten Sushi-Reis, 1 Handvoll Edamame (unreife Sojabohnen), eine halbe Handvoll Wakame (Algensalat), eine halbe Avocado, 3 Streifen Mango, zehn daumengroße Würfel rohen Lachs (der zuvor 24 Stunden tiefgekühlt war) in Yuzu-Dressing (siehe unten) mariniert, ein Esslöffel Granatapfel-Kerne, ein Teelöffel Wasabi Peanut Crunch (gehackte Wasabi-Erdnüsse), Sesam, Thai-Mayo (aus dem Asia-Laden).
Yuzu-Dressing: Yuzu-Saft (japanische Zitrusfrucht), Sesamöl, Sojasoße, gerösteter Sesam.
Zubereitung: Der Reis dient als Basis und kommt als erstes in die Schüssel. Danach die anderen Zutaten darüberschichten. Mit Thai-Mayo garnieren.
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 12 bis 20 Uhr, sonn- und feiertags geschlossen.
Preise: Alle regulären Poké Bowls kosten 12,80 Euro.
Sitzplätze: innen 16, vor der Tür sechs.
Sonstiges: Kartenzahlung möglich, nicht barrierefrei.
Gruß aus der Küche
In unserer Serie „Dippegucken“ stellen wir Restaurants und die Menschen dahinter vor. Als „Gruß aus der Küche“ schreiben die Gesprächspartner für unsere Leser ein Rezept auf. Adriano Battaglia vom „Babe“ empfiehlt die Salmon Poké Bowl (mit Lachs):
Zutaten für eine Portion: 2 Handvoll gekochten Sushi-Reis, 1 Handvoll Edamame (unreife Sojabohnen), eine halbe Handvoll Wakame (Algensalat), eine halbe Avocado, 3 Streifen Mango, zehn daumengroße Würfel rohen Lachs (der zuvor 24 Stunden tiefgekühlt war) in Yuzu-Dressing (siehe unten) mariniert, ein Esslöffel Granatapfel-Kerne, ein Teelöffel Wasabi Peanut Crunch (gehackte Wasabi-Erdnüsse), Sesam, Thai-Mayo (aus dem Asia-Laden).
Yuzu-Dressing: Yuzu-Saft (japanische Zitrusfrucht), Sesamöl, Sojasoße, gerösteter Sesam.
Zubereitung: Der Reis dient als Basis und kommt als erstes in die Schüssel. Danach die anderen Zutaten darüberschichten. Mit Thai-Mayo garnieren.
Der „Collectors Room“ (Sammlerraum) selbst ist kein Gastraum, er kann aber für Meetings gemietet und auf Wunsch besichtigt werden. So will der Galerist auch Leute an die Kunst heranführen, die sonst nicht so viel damit zu tun haben. „Das verstehe ich als Bildungsauftrag“, sagt der 48-Jährige lächelnd. Vorne in der Bar gibt es wiederum keine Kunst, dafür Objekte aus Paletten und Kisten an der Wand. Man sitzt auf Barhockern an der – selbstgezimmerten – Theke, am Fenster oder an kleinen Holztischen vor der Tür.
Weil das „Babe“ als reine Tagesbar konzipiert ist, gibt es hier keinen Alkohol. Für die ab September geplanten „Apero-Abende“ gilt das nicht, allerdings kommt dann nur rein, wer auf der Gästeliste steht. Die Hürde sei aber nicht besonders groß, beschwichtigt Leander Rubrecht. „Wir wollen coole und sympathische Menschen um uns haben“, begründet er dieses Vorgehen. Daneben haben er und seine Mitstreiter noch weitere Pläne für die Zukunft, so soll es bald einmal wöchentlich Bowls mit Thunfisch in Sashimi-Qualität geben. Und eines haben sich die drei Inhaber auch fest vorgenommen: Sie wollen unbedingt mal zusammen nach Hawaii.