Supersommer lässt Kassen klingeln

106 342 Gäste haben das Freibad Niedernhausen in dieser Saison besucht. Es herrscht eine harmonische, familiäre Atmosphäre. Archivfoto: Gemeinde Niedernhausen
NIEDERNHAUSEN - Sonnen, Eis schlecken und zwischendurch ins kühle Wasser springen – wer erinnert sich nicht gerne an die Ferientage im Freibad? Ein langer heißer Sommer hat dem Niedernhausener Waldschwimmbad traumhafte Besucherzahlen beschert: 106 342 Gäste haben das Bad am Waldrand besucht. 2017 waren es dagegen nur 66 010 Personen. Seit März 2018 verstärkt ein neuer Betriebsleiter, Giuseppe Mannino, das Team. Er blickt äußerst zufrieden auf seine erste Saison in Niedernhausen zurück: „Wir sind vom Klientel sehr verwöhnt. Zwischen Jung und Alt herrscht eine harmonische, familiäre Atmosphäre im Bad – unsere Gäste bestätigen das“, schwärmt Mannino. Neben einheimischen Stammgästen kommen nach Manninos Einschätzung rund 20 Prozent Wiesbadener. Und sogar Frankfurter nehmen den Weg auf sich. Allerdings nicht, ohne sich vorher zu versichern, dass sich der Weg auch lohnen wird: Bei schönstem Wetter habe er Anrufe aus Frankfurt bekommen, ob das Bad geöffnet sei, erzählt der Betriebsleiter verwundert.
Um eine saubere Wasserqualität zu erhalten, wurden im letzten Winter zwei Filterkessel saniert. 97 000 Euro zahlte die Gemeinde Niedernhausen für diese technische Neuerung. „Es ist wichtig, dass wir eine absolute Trinkwasserqualität haben. Das Wasser muss im Becken so klar wie aus dem Hahn sein“, so Mannino. Das Verhältnis von Chlor und pH-Wert sei entscheidend und werde permanent von einem Messgerät geprüft. Zusätzlich testet der Schwimmbadleiter selbst von Hand dreimal täglich die Werte. Das Wasser komme aus einem Quellwasserspeicher, erklärt er.
Keine großen Unfälle – Notarzt kam nur zweimal
Unfälle gab es in dieser Saison nicht. Zwei Erwachsene mussten aber aufgrund eines anaphylaktischen Schocks vom Notarzt ins Krankenhaus gebracht werden. Sie wurden von einer Wespe oder Biene gestochen. „In beiden Fällen wussten die Betroffenen zum Glück, dass sie allergisch sind. Wir wurden von anderen Gästen auf den Vorfall aufmerksam gemacht und haben direkt den Notarzt alarmiert. Wir wissen, was wir in dem Moment zu tun haben“, sagt der Betriebsleiter.

Neuer Betriebsleiter: Giuseppe Mannino. Archivfoto: wita/Mallmann
In der Saison beginnt Manninos Tag von Montag bis Samstag sehr früh. Um 9 Uhr öffnet das Bad. Zwei Stunden vorher beginnt der Schwimmbadleiter und sein Team mit der Vorbereitung: „Ich gehe über die Liegewiese und schaue, dass keine Glasscherben im Gras liegen und in den Spielgeräten für die Kinder keine Nägel stecken. Dann kontrolliere ich das Wasser, die Temperatur und hygienische Sauberkeit. Zum Schluss entfernen wir die Schwimmbadabdeckung und nehmen die Kasse in Betrieb.“ Das Team besteht aus zwei Fachkräften, Rettungsschwimmern und drei Kassierern. Gearbeitet wird in Schichten. Der Leiter sagt, er spreche gerne mit den Badegästen und stehe auch mal am Beckenrand für die Wasseraufsicht. Neben der Atmosphäre mache die Lage das Schwimmbad so beliebt, glaubt der Schwimmbadleiter.
SPRUDELNDE EINNAHMEN
Im Vorverkauf 2018 nahm das Waldschwimmbad 76 421,03 Euro ein. 2017 waren es 74 106,07 Euro.
Die Gesamteinnahmen beliefen sich 2018 auf 275 378,03 Euro, im Vorjahr auf 188 913,07 Euro.
Der Verkauf der Zehnerkarten ist im Bereich der Erwachsenen sowie der Kinder und Jugendlichen gegenüber den Vorjahren deutlich gestiegen.
Inhaber der Ehrenamts-Card des Landes Hessen haben kostenlosen Eintritt.
Die Gesamteinnahmen beliefen sich 2018 auf 275 378,03 Euro, im Vorjahr auf 188 913,07 Euro.
Der Verkauf der Zehnerkarten ist im Bereich der Erwachsenen sowie der Kinder und Jugendlichen gegenüber den Vorjahren deutlich gestiegen.
Inhaber der Ehrenamts-Card des Landes Hessen haben kostenlosen Eintritt.
„Man hat einen tollen Blick über Niedernhausen und ist mitten im Wald.“ Auf 18 700 Quadratmeter Liegefläche aus Gras können es sich die Gäste gemütlich machen. In der zweiten Saison gibt es zudem ein neues Beachvolleyballfeld. Der VC Wiesbaden habe diesen Sommer darauf gespielt und auch sonst sei es sehr gut angenommen worden von den Gästen.
Was macht ein Freibadleiter im Winter? „Überstunden abbauen“, sagt Giuseppe Mannino lachend. Im Sommer habe er so viele Mehrstunden geleistet, die nun abgefeiert werden dürfen. Außerdem kümmert er sich um die Pflege des Waldschwimmbads: Wände streichen, Fliesen verlegen, damit die Gäste im nächsten Jahr wieder ein schönes Bad vorfinden.