Wanderer werden in Hettenhain mit schönen Ausblicken belohnt
Der Weg rund um Hettenhain lockt über 50 Teilnehmer zu einer geführten Tour rund um den Bad Schwalbacher Stadtteil.
Von Thorsten Stötzer
Gerhard Bieler (vorne) zeigt den Wanderern die Schönheiten in Hettenhains Gemarkung.
(Foto: Thorsten Stötzer)
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HETTENHAIN - Die Bank haben zwei Jungs rasch entdeckt am Wegesrand. In Ruhe gucken und den Augenblick genießen – das ist nicht nur an dieser Stelle das Motto bei einer geführten Wanderung rund um Hettenhain. Im Winterhalbjahr, wenn die Bäume ihr Laub verloren haben, ist die Aussicht noch schöner, momentan ist der Blick ins Aartal ein wenig zugewachsen, erklärt Gerhard Bieler. Bieler hat besondere Erinnerungen an den Hang am Rad- und Wanderweg im Aartal, denn dort hat er einst als Komparse gedient, als die Feuerwehr eine Menschenrettung üben wollte. Doch das ist natürlich nicht der Grund, an diesem Tag die Wanderung zu unternehmen. Vielmehr ist die 8,3 Kilometer lange Tour einer von acht Wegen, die in Bad Schwalbach und seinen Stadtteilen unter dem Slogan „Lust auf `ne Runde“ ausgewiesen und nach und nach mit kundiger Führung vorgestellt werden. Hettenhain ist bereits die fünfte Station. Gerhard Bieler begrüßt am Rabenkopf heiter „Hettehooner und ein paar Ausnahmen“, denn er hat fünf Jahre lang an dem Projekt mitgearbeitet und ist Namenspatron der Runde um seinen Heimatort, in den er vor 35 Jahren zugezogen ist. „Gerhards Augenblicke“ heißt der Weg. Exakt 50 Wanderer brechen nun auf, um ihn gemeinsam mit ihm zu erkunden. Vorbei geht es an Apfelbäumen über den „dritten Hamsterweg“. „Der Name ist in Hettenhain bekannt und berühmt. Bad Schwalbacher kommen mit dem Auto, um hier mit ihren Hunden spazieren zu gehen“, schildert Bieler. Bald offenbaren sich besondere Reize: Hettenhain breitet sich vor den Teilnehmern aus. Seitzenhahn und Bleidenstadt sind zu erkennen, später bietet sich eine herrliche Aussicht auf Bad Schwalbach, der Rand der Kernstadt wird sogar am alten jüdischen Friedhof berührt. Es sei nicht schwierig gewesen, die Route festzulegen, so Gerhard Bieler: „Von der Geografie her gab es nicht viel mehr Möglichkeiten.“ „Ein Schnippelchen von der Salami habt ihr euch schon verdient“, sagt er zu den Teilnehmern nach dem ersten Abschnitt. Dass es tatsächlich nicht an Bewirtung mangelt, dafür sorgen Mitglieder des vor zwei Jahren gegründeten Vereins „Hettenhain 1195“ – das Datum der urkundlichen Ersterwähnung des Dorfes – im Aartal und an der Busemach-Hütte.
Auch mit der Beschilderung soll es vorangehen
Die geführten Wanderungen sollen in den Folgejahren wiederholt werden. Denkbar sei zudem, dass bald zum Beispiel Betriebsausflüge über Bad Schwalbacher Runden führen, denn dann kann im „Lädchen“ in der Kernstadt Verpflegung bestellt und aus mit Kühlschränken ausgestatteten Hütten abgeholt werden, um sie im Bollerwagen mitzunehmen. In Hettenhain soll die Hütte am Sportplatz stehen. Der Aufbau könnte nach den Sommerferien beginnen, teilt Andreas Ruck als Sprecher der Projektgruppe mit. Ebenso soll es mit der Beschilderung vorangehen, in Heimbach und Lindschied sei sie mittlerweile vollständig. Weitere Pläne reifen, um die Runden zu beleben: Genusswandern könnte im nächsten Jahr locken und Fun-Geocaching 2021. Langfristig könnten Mountainbiker die Strecken nutzen.