TV Bad Schwalbach wählt Melanie Weber an die Spitze
BAD SCHWALBACH - Es ist ein historischer Tag in der traditionsreichen Geschichte des TV 1861 Bad Schwalbach. Mit Melanie Weber wird bei der Jahreshauptversammlung zum ersten Mal eine Frau zur Vereinsvorsitzenden gewählt. Von den 118 abgegebenen, gültigen Stimmen sprechen sich in geheimer Wahl 113 dafür aus, dass die 44-Jährige die Nachfolge von Berthold Müller antritt.
"Ich sehe es als Herausforderung. Mir ist es wichtig, dass wir die Teamarbeit hinbekommen. Was Berthold Müller geleistet hat, ist alleine gar nicht weiter zu führen", sagt die neue Vorsitzende. In Zukunft soll die Vorsitzende bei ihrer Arbeit von drei Zweierteams unterstützt werden. Im Sportbereich sind das Dirk Franzen, der auch einer von drei stellvertretenden Vorsitzenden ist, sowie Beisitzer Heinz-Jürgen Hornig. In Verwaltungsangelegenheiten besteht das Team aus dem stellvertretenden Vorsitzenden Rene Brossart und Beisitzerin Ulrike Kiesche. Für alle Veranstaltungen außerhalb des Wettkampfbereichs stellen der stellvertretende Vorsitzende Stefan Hartmann und Beisitzer Klaus-Jürgen Lutz das entsprechende Team.
In den geschäftsführenden Vorstand wird bei der Jahreshauptversammlung außerdem Carmen Lutz gewählt. Walter Wirrer wird zum Hallen- und Gerätewart bestimmt.
Ehrenvorsitz für Müller
Berthold Müller, der an diesem geschichtsträchtigen Tag zum Ehrenvorsitzenden bestimmt wird, gibt bei der Jahreshauptversammlung ein letztes Mal seinen Jahresbericht. "In fast allen Bereichen war es ein erfolgreiches sportliches Jahr", kommentiert der 70-Jährige das Geschäftsjahr 2014. Besonders hervorragende Erfolge hätten die Turner, die Leichtathleten und die Tanzgruppen vorzuweisen. Neue Wege werden in der Handballabteilung beschritten, deren Spieler an der Mitte vergangenen Jahres gegründeten Spielgemeinschaft "Obere Aar" beteiligt sind. Neu ist auch das Bauchtanz-Angebot, das seit November 2014 besteht. Nicht zufrieden ist der scheidende Vorsitzende damit, dass es noch nicht gelungen sei, die Schwimmkurse für Kinder sowie die Wassergymnastikgruppen zu reaktivieren, weil dafür kein entsprechendes Schwimmbad zur Verfügung stehe.
Auch die Entwicklung der Mitgliederzahl bereitet ihm Sorgen. 2014 seien zwar 160 Mitglieder in den Verein eingetreten, 280 Personen aber ausgetreten, sodass man zum Jahreswechsel über ungefähr 1400 Mitglieder verfügt habe. "Es gibt keine Vereinstreue mehr. Die Menschen treten nach ein paar Jahren wieder aus, wenn sie kein passendes Sportangebot mehr finden", bedauert Berthold Müller. Das schlägt sich auch im Haushalt wieder. Dort sind die Einnahmen aus Mitgliedsgebühren im Geschäftsjahr im Vergleich zu 2013 um mehr als 3000 Euro gesunken.
Ebenfalls hat sich bemerkbar gemacht, dass man 2014 keinen Glühweinstand an der Eisbahn betrieben habe, weil man dafür nicht genügend Helfer zur Verfügung gehabt habe, berichtet Kassiererin Anneliese Göpfert. Um gut 3800 Euro seien die Einnahmen in der entsprechenden Haushaltsposition gegenüber 2013 zurückgegangen. Dass man dennoch ein Plus von mehr als 19 000 Euro erwirtschaftet habe, sei nicht zuletzt Berthold Müller zu verdanken. Denn der habe unablässig um Zuschüsse für die Erneuerung des Hallenbodens in der Jahnturnhalle geworben. Am Ende habe es mehr Zuschüsse gegeben, als man sich anfangs erhofft hatte.