Neue Pläne für den Park-and-Ride-Parkplatz in Geisenheim
Schon heute wird eine Brachfläche östlich des Geisenheimer Bahnhofs zum Parken genutzt. Nun soll das Areal zu einem Park-and-Ride-Parkplatz ausgebaut werden.
Von Oliver Koch
Redaktion Rheingau-Taunus
Die Brachfläche östlich des Geisenheimer Bahnhofs wird schon jetzt fleißig zum Parken genutzt. Nun soll das Areal zu einem Park-and-Ride-Parkplatz hergerichtet werden; 2021 könnten die Arbeiten beginnen.
(Foto: Heinz Margielsky)
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GEISENHEIM - Seit Jahren verfolgt die Lindenstadt das Ziel, auf der Brachfläche östlich des Bahnhofsgebäudes einen Park-and-Ride-Platz zu bauen. Doch nun scheint sich das Vorhaben zu konkretisieren, wie im Ausschuss für Kommunalentwicklung, Bauen und Umwelt (KBU) deutlich wurde. „Wir beschäftigen uns seit Längerem damit, die Fläche von der Deutschen Bahn zu erwerben“, berichtete Bürgermeister Christian Aßmann (parteilos). Doch laut Bauamtsleiter Klaus Großmann zog sich die Flächenfreigabe des Unternehmens einige Jahre hin.
Wie Aßmann berichtete, hatte das erste Angebot der Bahn bei einem Quadratmeterpreis von 55 Euro gelegen. Aber inzwischen sei es gelungen, einen Preis von 42,50 Euro pro Quadratmeter auszuhandeln. Die rund 3500 Quadratmeter große Fläche schlüge demnach mit rund 150 000 Euro zu Buche. Allerdings scheint das letzte Wort in dieser Sache noch nicht gesprochen zu sein: Denn nach Angaben von Bauamtsleiter Klaus Großmann taxiert ein Wertgutachten des Kreises den Quadratmeterpreis auf 36 Euro. „Auf der Basis werden wir noch einmal mit der Bahn sprechen.“
Fürs Erste ging es aber um die 42,50 Euro pro Quadratmeter. Der Bauausschuss empfahl den Stadtverordneten einstimmig, dem Flächenkauf für diesen Quadratmeterpreis zuzustimmen – allerdings als Maximalwert; überdies nahm der KBU die aktuellen Pläne für die Park-and-Ride-Anlage „zustimmend zur Kenntnis“. Diesem Votum schloss sich auch der Haupt- und Finanzausschuss einstimmig an. Die endgültige Entscheidung treffen am Donnerstag die Stadtverordneten.
Ein Blick in die Vorlage zeigt, dass die Planung inzwischen anders aussieht: Denn die zur Verfügung stehende Fläche für einen Park-and-Ride-Platz hat sich verändert. Die Gründe dafür sind der Bau einer Fußgängerunterführung und eines Gebäudes für das elektronische Stellwerk. Dadurch lassen sich den Angaben nach die Pläne von 2011 nicht mehr verwirklichen. Vorgesehen waren 115 Stellplätze, die vor allem in der Mitte des Parkplatzes liegen sollten. Eine um die Parkbuchten herumführende Fahrstraße sollte zur Erschließung dienen.
Gesamtkosten betragen knapp 1,2 Millionen Euro
Das ist nun nicht mehr möglich, denn laut der Vorlage steht nur noch ein 13 Meter breiter Korridor zur Verfügung. Um die Zahl der Stellplätze dennoch stabil zu halten, wurde das Areal Richtung Osten verlängert. Das Ingenieur-Büro Mensebach passte die Pläne an: Statt des Rundkurses ist nun im östlichen Teil eine langgestreckte, annähernd 160 Meter messende Fahrgasse mit einem Wendehammer geplant. 22 Bäume sollen die Stellplatzreihen auflockern, die insgesamt 110 Parkbuchten bieten. Zur Abgrenzung der Stellplätze zu den Gleisen im Norden dienen Gabionen, also Mauersteinkörbe. Auf der Westseite sollen noch einmal acht Stellplätze entstehen, unterm Strich also 117 und damit sogar zwei mehr, als in den Plänen von 2011 vorgesehen waren. Fahrradständer und -boxen sind ebenso geplant wie Ladesäulen für Elektroautos.
Weil das Empfangsgebäude mittlerweile von der Bahn an einen Dritten verkauft wurde, will die Stadt auf der Westseite nur einen Teil der Fläche erwerben. „Wir wollen dem neuen Eigentümer die Chance geben, hier die nötigen Stellplätze nachzuweisen“, so Großmann. Um etwaigen Altlasten vorzubeugen, ist eine Bodenuntersuchung geplant. Die Kosten für das Gesamtprojekt schätzt die Stadt auf knapp 1,2 Millionen Euro. Da das Vorhaben aber zu 65 Prozent gefördert wird, rechnet die Kommune mit nur 400 000 Euro Eigenanteil. Der Förderantrag soll laut Großmann bald gestellt werden; 2021, so schätzt er, könnte der Bau des Parkplatzes beginnen.
In der Diskussion regte Joachim Seubert (Grüne) an, schattenspendende, großkronige Bäume zu pflanzen und den geplanten Standort für die Fahrradständer im Westen der alten Güterhalle zu überdenken.