Kein Durchkommen zwischen den Ständen

Unter Nachbarn: Bewohner der Wallauer Straße treffen sich auf dem Weihnachtsmarkt bei adventlichen Getränken und Leckereien. Foto: Vollformat/Frank Möllenberg
WALLAU - Genießen, Spaß haben und damit anderen helfen: Das machte der Wallauer Weihnachtsmarkt mit 22 unterschiedlichen Ständen vor allem von Vereinen und Parteien für weitere Vereine oder andere gute Zwecke leicht. Dies nutzten nicht nur Wallauer jeder Generation. Am späten Nachmittag und Abend drängten sie sich so dicht im Recepturhof, dass es kaum noch Durchkommen gab.
Die jüngsten Besucher begeisterten dazu drei Vorstellungen vom „Heiteren Marionettentheater“ im vollen Saal des alten Rathauses, bevor die Ländchesmusikanten in der evangelischen Kirche mit Weihnachtsliedern verzauberten.
Dass neben ein paar Kunst- und Kunsthandwerksständen zwei Hauptakteure fehlten, fiel kaum auf und hatte verschiedene Gründe. Sie erklärte Sebastian Exner, Vorsitzender des Vereinsrings, der die Marktorganisation vor vier Jahren vom DRK Wallau und seiner Kreis-Rettungshundestaffel übernahm: „Die Feuerwehr ist nur diesmal nicht dabei, weil ihr Haus neu gebaut wird, sie deshalb auch ihre Gulaschkanone ausgelagert hat und der Aufwand, alles für den einen Tag hierher zu schaffen, zu groß gewesen wäre“, verriet Exner. Dem DRK fehle es an Helfern. Auf Monika Mesers Plätzchen und Adventskalender für Hund und Mensch, Gelees, Marmeladen und Handarbeiten musste aber keiner verzichten. Statt für das DRK wie jedes Jahr von 1995 bis 2017 sammelte die frühere Rettungshundeführerin den Erlös jetzt für „Heart for Strays“, den Verein ihrer Wildsachsener Freundin Daniela Hardt, deren Hund sie mitbetreut. Froh, wie gut Mesers Spektrum ankam, erklärte Hardt den Kunden von dem Verein: „Wir unterstützen eine Tierschützerin in Rumänien, die sich um 100 Hunde und dazu um Streuner kümmert, mit Vermittlungen und Geld vor allem für Futter und Kastrationen.“ Von örtlichen Handwerkern lasse der Verein jetzt Hütten für die Hunde bauen.
Dass es im Rathaussaal so voll war, lag daran, dass viele Kinder und Eltern sich gleich alle drei Marionettenstücke ansahen, die Alexander und Andrea Huiskes mit zehn Helfern für den Markt seit Februar samt selbst gebauten Kulissen entwickelt hatten. Den „Drei kleinen Schweinchen“ folgten „Weihnachten im Hexenwald“ und „Ein Drache lernt Fliegen“. Ebenfalls im Rathaus gestalteten die Kinder bei der DLRG Lebkuchenhäuschen.
Wenige Meter weiter fesselte die Kita Regenbogen mit Dosenwerfen zu Zimtschnecken und Kinderpunsch. Zu Kunsthandwerk und Schmuck lockten im Hof zum Beispiel Würstchen, Waffeln, Crêpes sowie der Gesangverein mit Glühwein, die Waller Wespe mit Eier- und Schokolikör, die Kleingärtner mit Kartoffelpuffern, die Handballer mit Spießbraten. Wanaloha verloste am Stand nicht nur eine Weihnachtsgans, sondern entführte im Museum auch mit einem Film ins Weihnachten 1945.