Von Olaf Streubig und Manfred KnispelWIESBADEN - Nach der Berichterstattung über mangelnde Barrierefreiheit im Wiesbadener Hauptbahnhof hat die Deutsche Bahn offenbar schnell reagiert. In der Donnerstag-Ausgabe hatte diese Zeitung über Hindernisse auf dem Leitsystem für sehbehinderte Menschen berichtet. Am Beginn der Bahnsteige waren direkt auf die weißen Streifen, die vielen Sehbehinderten als Orientierungshilfe dienen, Stahlrahmen mit Informationstafeln montiert worden.
Diese Tafeln mit Informationen über Baustellen oder Zugausfälle stehen direkt am Ende der taktilen Streifen. Dieses geriffelte System auf dem Boden führt Blinde und Sehbehinderte auf die Bahnsteige. Just dort, wo das taktile Muster endet und die weißen Orientierungsstreifen beginnen, hatten die Stahlrahmen seit einigen Wochen den Weg versperrt.
Zufriedenstellende und zeitnahe Lösung angekündigt
Die Arbeitsgemeinschaft der Behindertenverbände in Wiesbaden hatte dies bei der Deutschen Bahn moniert und zunächst lange auf eine Antwort gewartet. Schließlich hieß es, der weiße Strich werde künftig „geknickt“ um die Stahlschilder herum geführt. Genau das ist seit Ende vergangener Woche der Fall: Die Leitlinien wurden verlegt, führen nun in einem Zickzack-Kurs um die Hindernisse herum.
Für Thomas Sauer von der Beratungsstelle „Blickpunkt Auge“ ist das nicht ausreichend, sondern lediglich „Kosmetik, um eine Fehleinschätzung etwas erträglicher zu machen“. Eine Bahnsprecherin hatte indes „eine zufriedenstellende und zeitnahe Lösung“ angekündigt. Darauf hofft Sauer nach der ersten kleinen Veränderung und fordert, dass die Hinweistafeln vom Rand entfernt werden.
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